Finanzpower der Frauen: So steht es aktuell um ihre finanzielle Unabhängigkeit

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Female Finance: Auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit


Finanzwelt der Frauen: Chancen erkennen und Zukunft gestalten

Finanzielle Unabhängigkeit ist als Symbol der Freiheit für 63 Prozent der deutschen Frauen ein zentrales Lebensziel. Doch während Männer ihre Finanzkompetenz oft selbstbewusst einschätzen, zögern viele Frauen, ihre Finanzen eigenverantwortlich zu managen. Lediglich jede vierte Frau schätzt ihr Finanzwissen als gut oder sehr gut ein. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und werfen wichtige Fragen auf. In diesem Kontext erhalten Sie aktuelle Key Facts und Antworten auf die Frage: Woran liegt das?

1. Finanzielle Lage und Absicherung im Alter:

Frauen können weniger zurücklegen – und weniger investieren

Frauen sind häufig finanziell schlechter gestellt als Männer, und zwar nicht nur in der Selbsteinschätzung ihrer wirtschaftlichen Lage, sondern auch in Bezug auf ihr tatsächliches monatliches Einkommen. Da sie im Durchschnitt 400 € weniger pro Monat zur freien Verfügung haben als Männer, werden Frauen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert.

Jede zweite Frau sieht sich im Alter nicht gut aufgestellt

Besorgniserregend ist, dass 50% der Frauen ihre finanzielle Situation im Alter als unzureichend einschätzen. 71% befürchten sogar eine deutliche Einschränkung gegenüber ihrem derzeitigen Lebensstandard. Aufgrund der höheren Teilzeitquote, der im Durchschnitt schlechter bezahlten Arbeitsplätze und der häufigeren Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit, z.B. für die Kinderbetreuung, haben Frauen im Alter ein deutlich geringeres Einkommen als Männer. Das zeigt die Studie "Gender Pension Gap“ des Statistischen Bundesamtes.

2. Finanz- und Anlageverhalten:

Immer mehr Frauen investieren in Aktien oder Wertpapiere

Trotz der für sie ungünstigeren Voraussetzungen haben Frauen bei der Wertpapieranlage deutlich zugelegt: Nach 18 Prozent im Jahr 2019 besitzen nun 30 Prozent der Frauen Aktien, Fonds oder andere Wertpapiere. In der aufstrebenden Welt der Finanzanlagen setzen insbesondere junge Anlegerinnen (63 %) vermehrt auf ETFs. Trotzdem gibt es noch Hürden.

Sicherheit spielt bei der Wahl der Geldanlage eine entscheidende Rolle

Frauen können aufgrund geringerer finanzieller Mittel weniger zurücklegen oder investieren, weshalb 70% der Frauen Sicherheit als das wichtigste Kriterium bei der Geldanlage betrachten. Viele Frauen wollen sich sicherer fühlen, bevor sie eine Investition tätigen, und/oder sind der Ansicht, dass sie Finanzkonzepte und -produkte zu wenig verstehen. Mehr als die Hälfte der Frauen, die noch keine Wertpapiere besitzen, führen Unsicherheit und mangelndes Wissen als Hauptgründe dafür an.

Frauen sparen, anstatt zu investieren

Obwohl das Interesses am Investieren wächst, legen 79 % der Frauen ihr Geld lieber aufs Sparkonto – weil sie Angst vor Risiken haben oder weil sie denken, die Summe, die sie anlegen können, sei zu klein.

  1. Finanzaffinität und Finanzwissen:

Fehlendes Finanzwissen

Frauen schätzen ihr Interesse und Wissen in Finanzangelegenheiten niedriger ein als Männer. Nur 43% fühlen sich ausreichend informiert, während die andere Hälfte mehr Informationen wünscht, vor allem aus der Schule und von Banken. Bei der Beschäftigung mit Finanzthemen und im konkreten Finanzwissen gibt es noch Verbesserungspotenzial. Frauen geben häufiger an, keine Ahnung von Börsengeschehnissen zu haben, und kennen Investmentfonds seltener als Männer. Finanzexperten/-innen betonen, dass Frauen in Geldangelegenheiten häufig vorsichtiger und risikoscheuer agieren. Sie neigen eher dazu zu erklären, dass sie von bestimmten Themen wenig verstehen und daher kein Interesse zeigen. Dennoch können Frauen, die mit dem Begriff Investmentfonds vertraut sind, ihn genauso gut erklären wie Männer.

Fazit und Ausblick:

Die Finanzwelt bietet Frauen zahlreiche Chancen, jedoch sind noch immer verschiedene Herausforderungen zu überwinden. Finanzielle Bildung, individuelle Anlagestrategien und eine offene Diskussion über Geldthemen können dazu beitragen, die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen zu stärken. Es ist an der Zeit, diese Fragen verstärkt in den Fokus zu rücken und Frauen zu ermutigen, aktiv ihre finanzielle Zukunft zu gestalten. Die Befähigung von Frauen in finanziellen Belangen ist nicht nur ein Schritt zur individuellen Freiheit, sondern auch ein Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität und sozialen Gerechtigkeit. Durch Bildung, Gleichberechtigung, Netzwerke und technologische Integration können Frauen ihre finanzielle Zukunft aktiv gestalten.